Stets war die „Weihrauchstraße" umgeben von einem Mythos, dessen Ursprünge sich noch heute mit all ihrem Zauber aufspüren lassen.
Es ist ein süffisantes Lächeln, dessen hochmütiger Unterton geeignet ist, andere auf die Palme zu bringen. Nicht so im Orient. Hier verzeiht man dem Kamel seine hochnäsige Überheblichkeit. So auch dem stattlichen Kamelhengst am Wadi Darbat in der südomanischen Provinz Dhofar. Mit zugekniffenen Nüstern und lässig herabhängender Unterlippe gibt er allerdings den unter schattigen Bäumen Rast Suchenden ein Rätsel auf. Was, so fragen sie, verbirgt sich hinter diesem sphinxhaften Gesichtsausdruck? Ist es vielleicht sogar die Erinnerung an die „Weihrauchstraße", auf der Karawanen das mit Gold aufzuwiegende Edelharz über 3500 Kilometer hinweg ans Mittelmeer transportierten, hinein in das Zentrum des Römischen Weltreiches?
Weihrauch-Träume
Wie auch immer: Selbst wenn das Rätsel nicht eindeutig gelöst werden kann, ist doch alles, was hier im südlichen Oman mit dem Weihrauch zusammenhängt, versehen mit den Attributen einer besonderen Wertschätzung. Ist es hier doch der Stoff, aus dem die Träume sind, wie sie im Umfeld dampfender Weihrauchgefäße erwachsen. Besonders dann, wenn die orientalische Nacht hereinbricht und der flackernde Glanz des gestirnten Firmaments wie eine bestickte Decke über die grünen Gärten Allahs hernieder sinkt.
Damit es zu solch ausgefallenen sinnlichen Erlebnissen kommen kann, gibt es den Weihrauch-Markt in der Provinzhauptstadt Salalah. Hier liegen die weißbraunen Harzkristalle in großen Körben bereit oder werden, handlich verpackt, in durchsichtigen Tüten unaufdringlich präsentiert von verschleierten Beduinenfrauen.
Trostlos schöne Gegend
Bei diesem illustren orientalischen Marktgeschehen reift irgendwann der Entschluss, den geheimnisvollen Ursprungsort des Weihrauchs aufzuspüren. Noch kurz nach dem Aufbruch in westlicher Richtung überwiegt in unmittelbarer Nähe Salalahs die fruchtbare Üppigkeit, wie sie in dieser Fülle keine andere Stadt auf der Arabischen Halbinsel zu aufzuweisen hat.
Doch schon bald weisen der schneeweiße Strand und die bizarren Kalksteinformationen von Mughsail den Weg. Je mehr sich nun die Straße der Jemenitischen Ostgrenze nähert, umso mehr türmt sich ein schroffer Gebirgszug vor ihr auf. Wo Einkerbungen in die Bergkuppe nicht mehr ausreichen, da erweisen sich unglaublich verschlungene Serpentinen als das geeignete Mittel, sich durch Fels und Geröll beiderseits des Asphaltbandes seinen Weg nach oben zu bahnen.
Knorrige Äste und schorfiger Stamm
Bis hinauf zu den Ansammlungen von Weihrauchbäumen, die sich in knorriger Gestalt in der Ferne wie kleine Punkte von den Berghängen abheben. Als nahezu blattlos erweisen sich bei näherem Hinsehen die bizarr in den Himmel ragenden Äste, als wollten sie der Sonne keine unnötige Angriffsfläche bieten.
Das Wichtigste jedoch ist ihr schorfig wirkender Stamm, der mit einer dünnen braunen Borke überzogen ist. Die in ihr erkennbaren Einkerbungen erbringen den Beweis, dass der für diese Gegend zuständige Beduinenstamm von seinem Recht Gebrauch macht, die Stämme an unterschiedlichen Stellen anzuritzen, um das austretende Harz nach zweiwöchigem Trocknen abzuernten. Sortiert nach Farbe und Qualität gelangt es dann als Weihrauch auf den Markt -- wie bereits Jahrtausende zuvor zur Zeit der alten Weihrauchstraße.
So hat das edle Naturprodukt nichts von seiner Strahlkraft verloren. Und in Arabiens grünem Orient im südlichen Oman ist der Weihrauchmythos weiterhin fest verankert als ein Zauber, der noch heute mit all seiner orientalischen Romantik aufgespürt werden kann.
www.oman.travel; www.omanair.com; www.geoplan-reisen.de
Es ist ein süffisantes Lächeln, dessen hochmütiger Unterton geeignet ist, andere auf die Palme zu bringen. Nicht so im Orient. Hier verzeiht man dem Kamel seine hochnäsige Überheblichkeit. So auch dem stattlichen Kamelhengst am Wadi Darbat in der südomanischen Provinz Dhofar. Mit zugekniffenen Nüstern und lässig herabhängender Unterlippe gibt er allerdings den unter schattigen Bäumen Rast Suchenden ein Rätsel auf. Was, so fragen sie, verbirgt sich hinter diesem sphinxhaften Gesichtsausdruck? Ist es vielleicht sogar die Erinnerung an die „Weihrauchstraße", auf der Karawanen das mit Gold aufzuwiegende Edelharz über 3500 Kilometer hinweg ans Mittelmeer transportierten, hinein in das Zentrum des Römischen Weltreiches?
Weihrauch-Träume
Wie auch immer: Selbst wenn das Rätsel nicht eindeutig gelöst werden kann, ist doch alles, was hier im südlichen Oman mit dem Weihrauch zusammenhängt, versehen mit den Attributen einer besonderen Wertschätzung. Ist es hier doch der Stoff, aus dem die Träume sind, wie sie im Umfeld dampfender Weihrauchgefäße erwachsen. Besonders dann, wenn die orientalische Nacht hereinbricht und der flackernde Glanz des gestirnten Firmaments wie eine bestickte Decke über die grünen Gärten Allahs hernieder sinkt.
Damit es zu solch ausgefallenen sinnlichen Erlebnissen kommen kann, gibt es den Weihrauch-Markt in der Provinzhauptstadt Salalah. Hier liegen die weißbraunen Harzkristalle in großen Körben bereit oder werden, handlich verpackt, in durchsichtigen Tüten unaufdringlich präsentiert von verschleierten Beduinenfrauen.
Trostlos schöne Gegend
Bei diesem illustren orientalischen Marktgeschehen reift irgendwann der Entschluss, den geheimnisvollen Ursprungsort des Weihrauchs aufzuspüren. Noch kurz nach dem Aufbruch in westlicher Richtung überwiegt in unmittelbarer Nähe Salalahs die fruchtbare Üppigkeit, wie sie in dieser Fülle keine andere Stadt auf der Arabischen Halbinsel zu aufzuweisen hat.
Doch schon bald weisen der schneeweiße Strand und die bizarren Kalksteinformationen von Mughsail den Weg. Je mehr sich nun die Straße der Jemenitischen Ostgrenze nähert, umso mehr türmt sich ein schroffer Gebirgszug vor ihr auf. Wo Einkerbungen in die Bergkuppe nicht mehr ausreichen, da erweisen sich unglaublich verschlungene Serpentinen als das geeignete Mittel, sich durch Fels und Geröll beiderseits des Asphaltbandes seinen Weg nach oben zu bahnen.
Knorrige Äste und schorfiger Stamm
Bis hinauf zu den Ansammlungen von Weihrauchbäumen, die sich in knorriger Gestalt in der Ferne wie kleine Punkte von den Berghängen abheben. Als nahezu blattlos erweisen sich bei näherem Hinsehen die bizarr in den Himmel ragenden Äste, als wollten sie der Sonne keine unnötige Angriffsfläche bieten.
Das Wichtigste jedoch ist ihr schorfig wirkender Stamm, der mit einer dünnen braunen Borke überzogen ist. Die in ihr erkennbaren Einkerbungen erbringen den Beweis, dass der für diese Gegend zuständige Beduinenstamm von seinem Recht Gebrauch macht, die Stämme an unterschiedlichen Stellen anzuritzen, um das austretende Harz nach zweiwöchigem Trocknen abzuernten. Sortiert nach Farbe und Qualität gelangt es dann als Weihrauch auf den Markt -- wie bereits Jahrtausende zuvor zur Zeit der alten Weihrauchstraße.
So hat das edle Naturprodukt nichts von seiner Strahlkraft verloren. Und in Arabiens grünem Orient im südlichen Oman ist der Weihrauchmythos weiterhin fest verankert als ein Zauber, der noch heute mit all seiner orientalischen Romantik aufgespürt werden kann.
www.oman.travel; www.omanair.com; www.geoplan-reisen.de
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Travel & Events | Upload TimePublished on 10 Nov 2011 |
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